Tuesday 17 June 2008

The Pride of Parnell Street -

Written for Biennale Bulletin #1

„The Pride of Parnell Street“ ist eine umherschweifende Geschichte vor dem Hintergrund der allmählichen wirtschaftlichen Wiederbelebung Irlands. Janet und Joe sind ein Pärchen aus der Arbeiterklasse. Sie ist kaum aus der Schule, er arbeitet als „Nachmittagsmann“ und ist einer jener Kleinkriminellen, der Nachts lange wach bleiben und nachmittags schlafen.

Das Paar erzählt getrennt voneinander die Geschichte ihrer gemeinsamen Jahre. Es geht um die Nacht in der er sie verprügelt hat, und es geht um ihr anschließend getrenntes Leben. Die Erzählung schleppt sich durch den Tod des sechsjährigen Sohnes Billy, landet beim Mörder von Janets Vater, feiert Irlands anfänglichen Erfolg bei der Fußballweltmeisterschaft 1990, verweilt bei Joes tiefem Fall in die Heroinabhängigkeit, bei seiner Gefängnisstrafe und HIV-Infektion und bei Janets Erinnerung an die terroristischen Bombenanschläge 1974 in Dublin.

Sowohl Karl Shiels als auch Mary Murray als seine entfremdete Frau Janet überzeugen mit einem perfekten Spiel. Murray ist eine von leidenschaftlicher Selbsterhaltung getriebene Frau, während Shields, bedeckt von Tätowierungen und Verletzungen, den Selbsthass und die Verzweiflung eines Mannes einfängt, der alles verloren hat und sich selbst zerstört.

Das Stück von Sebastian Barry knistert und liefert nadelscharfe Beschreibungen, einnehmende Anekdoten und einen sehr feinen Schreibstil. Es schafft es allerdings nicht, die Schwungkraft aufzubauen, die nötig wäre, um die Spannung über eindreiviertel Stunden des aufrecht zu erhalten. Zwar entzünden sich die beiden Monologe aneinander. Es geschieht allerdings zu selten und zu spät, so dass das Stück mehrfach in rührselige Sentimentalität abzustürzen droht.

Während sich durch die Literatur Irlands Geschichten von Mittellosigkeit, Gewalt und Sucht wie Eisenerz durch Felsgestein ziehen, zieht „The Pride of Parnell Street“ eine interessante Parallele zwischen Terroranschlägen und häuslicher Gewalt. Faszinierend ist die Art, wie das Resultat aus dem Schlagen seiner Frau aus dem Opfer einen Täter macht. Am Schluss ist es keine Frage, dass Joe sich selbst mit seinen Handlungen zerstört hat.

Beide Figuren haben einen Menschen, auf den sie ihren ganzen „Stolz“ projizieren. Bei Joe ist es
seine idealisierte Janet. Für Janet ist es eine Frau aus der Gegend, die nach einer Bombenexplosion die Hand eines sterbenden Mannes hielt. Zum Schluss knüpft das Stück diese kleinen, erlösenden Momente zusammen, indem er nahe legt, dass das Talent der Menschheit für sinnlose Brutalität fortlebt – ihr Vermögen zu empfindsamer und notwendiger Vergebung aber auch.


Frankly, it reads better than the English:

“The Pride of Parnell Street” is a rambling tale of partial redemption, set against the background of Ireland’s gradual economic revivification. Jeanette and Joe are a working class couple, she barely out of school and he ‘working’ as an Afternoon Man – local slang for a petty thief who keeps a late waking hour – when they meet.

The couple separately narrate tales of their years together, the night when he beats her and their subsequent lives apart. It trawls through the death of their six-year-old, Billy, the murder of Jeanette ’s father, Ireland’s initial successes in the 1990 World Cup, Joe’s descent into heroin addiction, imprisonment and HIV infection and Jeanette ’s recollection of 1974 terrorist bombings in Dublin.

Both Karl Shiels and Mary Murray as his estranged wife Jeanette turn in pitch-perfect performances. Murray is all nervy apologies and fierce self preservation while Shiels, covered in tattoos and lesions, exactly captures the self-hate and despair of someone who has lost everything that they ever cared about and has set about trying to destroy himself.

Moment to moment Sebastian Barry’s script crackles with needle-sharp descriptions, engaging anecdotes and some very fine writing, but the play never quite builds the momentum necessary to sustain its one hour 45-minute length. The two monologues do spark off one another, but too rarely and too late, as the whole thing repeatedly threatens to collapse into mawkish sentimentality.

While stories of Irish indigence, violence and addiction run through the country’s literature like iron through rock, “The Pride of Parnell Street” draws an interesting parallel between acts of terrorism and domestic violence. What is fascinating is the way that the fall-out from the wife-beating here makes a victim its perpetrator. There is no question that by the end, it is Joe who has been destroyed by his actions.

Both characters have their own figures who they consider to be the eponymous ‘Pride’; for Joe it is his idealised wife, while for Jeanette it is a local woman holding the hand of a man dying in the aftermath of a bomb blast. The final moments of the play tie these small redemptive moments together, suggesting that while mankind’s talent for senseless brutality continues, so does its capacity for tender and necessary forgiveness.

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